MINDSET
Jeder spricht aktuell über das Mindset. Schön, dass dieses Thema nun langsam mehr Aufmerksamkeit bekommt – zieht es sich ja auch wie ein roter Faden durch unser Leben. Alle Bereiche, vom persönlichen, also unserer Einstellung zu uns selbst und zu unserem Leben, über unsere Beziehung bis in den Beruf. Wie ich hier arbeite, führe und erfolgreich sein möchte.
Das Bewusstsein oder das Verständnis, dass wir selbst wirklich alles verändern können kommt bei immer mehr Menschen an. Falls bei Ihnen jetzt spontan der Gedanke kommt – ach wirklich? – dann zweifeln Sie wohl noch. Dass wir selbst prinzipiell alles verändern können bedeutet nicht, dass wir von heute auf morgen alles um 180 Grad umkehren können. Nein, das geht natürlich nicht. Was wir aber immer tun können, ist unsere Situation zu verbessern. Schritt für Schritt. Fakt ist – wir müssen dazu ins Tun kommen. Und hierbei ist es erst einmal egal, ob es um unseren Job, unsere Beziehung, unsere Gesundheit oder unsere Sicht der Dinge geht.
Was ist nun die Definition von Mindset?
Mindset ist die gewohnheitsmäßige Denkweise, geistige Haltung und Mentalität eines Menschen, welche seine Interpretation und Reaktionsweise in verschiedenen Situationen bestimmen.
Es steht als englischer Begriff für das deutsche Wort Mentalität, aber es klingt natürlich viel interessanter. Ist aber trotzdem das Gleiche.
Worum geht es dabei?
Wie wichtig es ist, was wir Denken und wie wir aufgrund dessen Handeln.
Wieso ist unser Mindset so wichtig?
Oft verharren wir in unangenehmen oder sogar vom Gefühl her nicht mehr (er)tragbaren Umständen. Der Spruch „Menschen sind sehr leidensfähig“ gibt schon einen Hinweis darauf. Selbst wenn wir uns nicht gut dabei fühlen, es uns nicht mehr gut geht, wir leiden und die Auswirkungen davon sehr wohl wahrnehmen fällt es uns trotzdem sehr schwer etwas zu tun.
Wir wissen nicht, wie wir es ändern sollten. Stellen uns immer wieder Fragen – oft auch immer wieder die gleichen Fragen – auf die wir keine Antwort finden. Wir finden keinen Weg heraus. Es ist vielleicht einfacher zu ertragen, zu leiden und zu akzeptieren wie es ist. Das macht uns nur stärker, oder?
Und eine Veränderung würde ja bedeuten, dass sich wirklich etwas in unserem Leben verändert. Das ist ungewiss, nicht konkret und macht auch Angst.
Wir wünschen uns einfach, dass es aufhört, alles anders ist und wir glücklich sind. Soweit so gut. Das ist auch möglich.
Mindset und Veränderung
Wie fangen wir das nun an? Schnappen Sie sich ein Blatt Papier und einen Stift oder Ihren Rechner oder ein Tablet. Beantworten Sie einmal die folgenden Punkte für sich – einen nach dem anderen. Wenn Sie einen noch nicht konkret benennen können dann warten Sie mit dem nächsten.
- Egal um welches Thema es geht, fragen Sie sich zuallererst einmal wie sich die Situation für Sie konkret darstellt. Was konkret denken Sie darüber? Notieren Sie sich einfach alle Gedanken, die Ihnen dazu einfallen.
- Ist es viel geworden? Egal, ob nun 1 Gedanke oder 20 auf dem Zettel sind. Schauen Sie sich alles noch einmal durch und seien Sie ehrlich zu sich selbst.
- Jetzt haben wir schon einen ersten guten Schritt gemacht. Klarheit worum es eigentlich geht. Das sind also Ihre Gedanken zu Ihrer Situation – Ihr aktuell persönliches Mindset dazu.
- Sie lesen das ja, weil Sie – nehme ich an – etwas an Ihrer Situation verändern wollen, richtig?
- Wenn Sie sich nun aussuchen, was Sie stattdessen möchten. Wie sähe die Situation dann aus? Schreiben Sie es wieder auf. Stellen Sie es sich vor Ihrem inneren Auge vor. Was wäre dann anders?
- Wie stark ist dieser Wunsch? sind Sie bereit etwas zu tun auch wenn es anstrengend sein wird?
- Ja?
- Dann nehmen Sie sich jetzt Ihre Gedanken von vorhin und kehren diese um. Was bedeutet das? Ein Beispiel: Mein Chef hört nie richtig zu und behandelt mich von oben herab. Ich bin einfach nicht kompetent genug.
- Daraus könnte folgendes werden: Mein Chef ist immer mit 1.000 Themen beschäftigt und leider keine gute Führungspersönlichkeit. Ich tue mein Bestes, habe viel Erfahrung und bin es wert beachtet zu werden.
- Ihr neues Mindset also. Sie sehen in diesem Beispiel nicht mehr sich selbst so kritisch, sondern kehren es einmal um und beziehen alle Möglichkeiten ein. Wie können Sie denn 100% sicher sein, dass Ihr bisheriger Gedanke „Ich bin einfach nicht kompetent genug“ so stimmt? Gar nicht. Egal wie, Sie relativieren.
- Wenn Sie nun Ihr Mindset verändert haben ist das schon ein erster grosser Schritt. Er ermöglicht es Ihnen dann, die nächsten Schritte zu tun. Eine echte Veränderung und Verbesserung für sich zu erreichen.
- Sie könnten nun überlegen wie Sie mit ihren neuen Gedanken auch Ihr Handeln verändern können. Sie erinnern sich – im Text weiter oben – „wie wir denken und wie wir aufgrund dessen handeln“ – aha. Fast automatisch handeln wir anders, wenn wir anders denken. Unser Denken und Mindset eröffnet uns also neue Perspektiven und Möglichkeiten. Deshalb ist es auch so wichtig, was wir denken und es überhaupt einmal wahrzunehmen. Dadurch verändert sich auch wie uns andere Menschen wahrnehmen.
- Für das o.g. Beispiel könnte das bedeuten, dass Sie es nicht mehr hinnehmen und vielleicht neue Wege finden mit Ihrem Chef zu kommunizieren, oder Ihr Chef nimmt Sie auf einmal anders wahr, oder Sie kommen zum Entschluss dass Sie Ihre Energie und Erfahrung lieber in einer anderen Position oder bei einem anderen Unternehmen einbringen. Oder Sie machen eine Sammlung von allen Möglichkeiten, die Ihnen dazu einfallen und entscheiden sich dann für eine Richtung. Egal in welche Richtung es geht, wenn Sie sie kennen und festlegen finden Sie auch Wege dort anzukommen. Und – das Beste daran – es bleibt auch immer Ihnen überlassen, ob und was Sie nun tun werden. Keiner wird Sie zwingen. Nur Ihr eigener Wunsch etwas für sich zu verbessern wird Sie motivieren.
Wie wir denken formt unser Handeln
Darum ist es so wichtig und mächtig, was wir denken. Deshalb ist auch das Mindset gerade so hoch im Kurs. Es bedeutet unsere Einstellung, unsere Denkweise und Handeln – unsere Haltung. Wenn wir eine negative oder vielleicht auch nur festgefahrene Haltung haben, dann wird es uns sehr schwer fallen eine Veränderung zu erreichen. Wenn wir einmal unsere Scheuklappen ablegen und einen Schritt zur Seite wagen, dann sehen wir vielleicht bisher unentdeckte Perspektiven und können unser Denken und Handeln positiv verändern. Daraus ergeben sich dann fast wie automatisch weitere Veränderungen. Das kann man sich wie eine Reihe Dominosteine vorstellen. Schubse ich den ersten an, dann kommt alles ins Fliessen. Wir sind ein Teil eines Systems und wenn wir uns „bewegen“ wird sich auch alles um uns herum „bewegen“.